Peter Assmann
Peter Assmann (Mag. phil. Dr.phil), geboren 1963 in Zams/Tirol studierte an der Universität Innsbruck Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik, arbeitete jedoch von 1987 bis 1991 an Forschungsprojekten in Italien und Frankreich.
Von 1992 bis 2000 war er Leiter der Oberösterreichischen Landesgalerie, von 2000 bis 2013 Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen, außerdem von 2009 bis 2014 Vorstandsmitglied des Network of European Museum Organisations. und von 2002 bis 2012 Präsident des Museumsbundes Österreich. Von 2015 bis 2019 war er war Direktor des complesso museale Palazzo Ducale in Mantua, 2019 bis 2022 Direktor der Tiroler Landesmuseen. Nach Assmann wurden eine Wespe und ein Schmetterling benannt, außerdem ist er Ehrenbürger der italienischen Städte Casale Monferrato und Curtatone sowie Ehrenmitglied der Accademia delle Arti del Disegno, Firenze. Ihm wurde zu seinem 60sten Geburtstag eine Festschrift gewidmet: “Apollo e le muse. Studi in onore di Peter Assmann, hg. von Paolo Bertelli, Treviso: ZeL Edizione, 2024 (286 Seiten).
Seit 1995 ist Assmann künstlerisch und literarisch in der Öffentlichkeit tätig. Als bildender Künstler war er Gründungsmitglied der Künstlergruppen c/o: K – Institut für Kunstinitiativen, und Sinnenbrand, weiters ist er Künstlermitglied des Wiener Künstlerhauses, der Welser Künstlergilde und der IG Bildende Kunst sowie als Schriftsteller Mitglied der GAV.
KUNSTOffizin.Linz gegründet 2023
Ateliers:
Linz (A) Graben 9
studio/Kunstkammer: Grazie (I), (Curtatone bei Mantova), via della Francesca 50
Münzen aus Österreich, Italien, Deutschland, Tschechien
Die alten Münzen stehen für eine mir stets seltsam erscheinende Wertdiskussion: Sie sind nicht mehr als Münzen gebräuchlich, ich kann mir damit nichts kaufen, aber sie sind doch etwas wert – wozu. Der Wert des Geldes kam mir stets seltsam künstlich vor.
Kippa
Diese tiefhimmelblaue Kippa stammt aus der Synagoge in Casale Monferrato und ist ein Geschenk; für mich ein Ausdruck der Nähe zum Judentum in seiner speziellen Kulturentwicklung, die mir immer schmerzhaft nahe und doch so fern ist.
Granitsteinchen
Der kleine Stein stammt aus dem Steinbruch beim Konzentrationslager Mauthausen und MUSS mich erinnern und immer wieder zu Tränen führen..
Schlüsselbund
So viele Schlüssel habe ich im Laufe meines bisherigen Lebens bei mir getragen, streng gehütet und dann wieder weggeben. Schlüssel stehen wohl auch für zeitlich begrenzte Sorgen.
Sonnenbrille, gebrochen
Der Schutz meiner Augen macht mir immer ein wenig Stress, auch wenn ich das nicht gerne zugebe. Eine gebrochene Brille ist mir ein besonders ängstlich machendes Objekt. Vielleicht brauche ich deshalb im Alltagsleben (noch) keine Brille.
mexikanischer Holzschnitt
Manche Motive sind einfach und einfach gut, klar und dauerhaft berührend.
Zuckerdose
Ein Urlaub in der Türkei in jungen Jahren hat mich dieses Objekt kaufen lassen, ohne jede Ahnung von Geschichtlichkeit hat es mir einfach gefallen.
Statuette der Santa Muerte
IErworben am Mercado de las Brujas (dem Hexenmarkt) in Mexico City, zusammen mit dem entsprechenden Gebetsbuch: für mich ein lebendiges Faszinosum der kulturellen Verbindungssuche, der Sehnsucht nach einem menschlichen und übermenschlichen Miteinander, das sich (vielleicht) in einem gut begleitenden Tod realisieren kann.
Schale einer Krabbe
Diese Krabbe ist von mir in mühevoller Arbeit ausgeputzt worden – bei meinem Arbeitsaufenthalt in einem venezianischen Restaurant, wo ich sehr viel gelernt habe. Das wurde mir auch bestätigt.
eine handgewebte Tasche aus Bolivien
Diese Tasche ist für mich von einer alten Frau aus Bolivien gemacht worden – bei ihrer Übergabe haben wir uns einen Moment lang verstanden.
getrockneter Granatapfel
Diese Frucht mit ihrer ganzen symbolischen Bedeutung wurde mir von einem Künstlerfreund geschenkt; er ist schon verstorben aber noch immer bei mir.
Stuckabbruch
Ein kleines Stückchen aus dem großen Palazzo Ducale in Mantova, heruntergebrochen vor mir bei einem Kontrollrundgang, wohl zum Zeichen der Vergänglichkeit auch meines Aufenthaltes in dieser großmächtigen Architektur.
Menschenrechte zum Mitnehmen
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist ein geschichtlich absolut wichtiges Papier, das wir alle mehr ernst nehmen sollten. Ich trage immer ein Exemplar mit mir und verschenke es gerne.
Moleskine
Das Skizzenbuch ist mein Alltagsbegleiter seit Jahrzehnten. Es sammelt mir Wort- und ildgestaltungen, keine Tagebuchnotizen, und ist nunmehr selbst ein Kunstwerk.
Vogel, geschnitzt
Die Holzfigur stammt aus dem Regenwald in Costa Rica, wo ich so viel Natur wie noch nie erleben konnte, stets ein wenig getragen und begleitet von der Vielfalt der Vogelwelt, die sich mir ganz nahe und doch so weit weg präsentierte.
Keramikfigur
Ein Hochzeitsgeschenk, das mir durchaus rätselhaft erschienen ist. Ich war nach außen niemals Punk, aber wohl doch ein wenig im Inneren …
Playmobilfigur von Goethe
Gekauft in Weimar, steht diese kleine Figur sehr frech vor mir: Goethe, am gleichen Tag wie ich geboren, gibt mir in seiner Vielfältigkeit und absoluten Sprachkompetenz immer wieder viel zum Überlegen. Ich kann ihm aber oft widersprechen.
Fächer aus dem Museumsshop von Lascaux
Da ich seit Jahrzehnten viel schwitze, trage ich - wenn möglich - stets einen Fächer mit mir. Dieser erinnert mich zudem an die tiefgreifenden künstlerischen Erfahrung der Höhlenmalereien in Lascaux.
Kokateeblätter
Der Kokatee ist Überlebensmittel in den hohen Andenregionen, man braucht Koka aber auch für Coca-Cola und Kokain. Und damit beginnen alle Diskussionen über kulturellen Respekt, Geschäfte, Kontrolle, Krieg und Menschenleben.
ex-libris Stempel
Den Stempel habe ich vor Jahren entworfen, um meine Bücher als „meine“ Bücher zu bezeichnen, aber sehr bald dieses Projekt abgebrochen. Meine Bücher soll(t)en nun immer mehr von anderen Menschen gebraucht werden.
Kunst-pin
Solche Kunstwerke zum Tragen nach außen auf der Kleidung habe ich viele gemacht, allerdings haben sie niemanden interessiert.
alter Reisepass
Der Reisepass ist ungültig, zu viele (heute teilweise widersprüchliche) Stempel sind drinnen – z.B. mehrfach Israel und Iran – und ich schaue auch schon lange nicht mehr so aus wie auf dem Foto. Aber die sonstigen Angaben stimmen noch – seltsam.
Buch
Bücher machen mich glücklich – manchmal mit ein wenig anregenden Stress.
Schilfbootmodell
Der große Titicacasee wurde über Jahrtausende mit solchen Booten überquert. Selten habe ich mich so fremd gefühlt wie dort, obwohl die Menschen sehr nahe zu mir gekommen sind.
Quirrler für Schokolade
Eine echte lateinamerikanische Schokolade ist ein Getränk der Götter; für ihre Zubereitung braucht es diesen Gegenstand, der so viel anderes bedeuten könnte.
Statuette eines Künstlerfreundes
Ein im 3D-Drucker hergestelltes Andenken an eine spezielle Künstlerpersönlichkeit. Er hat es mir geschenkt und ist wenig später verstorben, wobei wir uns noch sehr viel zu sagen gehabt hätten.
ein altes Mobiltelefon
Ich weiß nicht mehr, wie viele Mobiltelefon ich schon in meinem Leben gehabt habe, aber es gibt kaum ein anderes Objekt, das mein Alltagsleben so verändert hat, wie dieses. Und (nicht nur) damit bin ich nicht allein auf dieser Welt.